Dienstag, 31. Juli 2012

30. und 31. Juli 2012

Nadine hat noch Urlaub und auch Stefan und Wibke sind einen Tag länger geblieben. Das bedeutet, dass es im Haus deutlich besser weiter ging, als wenn wir nur nach der Arbeit etwas schaffen hätten können. Um unseren Garten weiter zu bringen hat Nadine sich mit dem Zimmermannshammer den Pflastersteinen gewidmet, die noch dort liegen, wo eigentlich Rasen wachsen sollen. Sie hat nicht nur tapfer der Hitze getrotzt, sondern auch noch mitgezählt. Neun Schubkarren am ersten und fünf am zweiten Tag sind voll mit Steinen in den hinteren Garten gewandert.
vorher...
... nachher
Im Wohnzimmer hat Nadine weitere Fußleisten festgeklebt und die Gardinenleisten ausgepackt und soweit möglich zusammengebaut. Nach der Arbeit habe ich mit Stefan zusammen die Halter der Gardinenleisten angeschraubt. Das war ein echter Albtraum. Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet und es war vollkommen gerechtfertigt, dass ich seit Tagen, ja wenn nicht sogar Wochen, diese Arbeit vor mir hinschiebe. Zuerst die Frage: Auf welche Höhe hänge ich die Leiste? In Waage geht eigentlich gar nicht. Wenn ich auf der einen Seite so beginne, dass ich die Gardinenleiste gerade noch am Halter anschrauben kann, dann müsste der Halter auf der anderen Seite bereits unterhalb des Fenstersturzes angeschraubt werden. Unterhalb des Fenstersturzes ist aber nichts! Und der berühmte Siemens-Lufthaken war gerade ausverkauft. Also richte ich alles so aus, dass ich genau diesen Lufthaken nicht brauche und gerade noch so in den Fenstersturz hinein schrauben kann. Dann hänge ich auf der anderen Seite eigentlich schon in der Decke. Ich beginne darüber nachzudenken, ob es dem Betrachter auffallen wird, wenn die Leiste einfach schief hängt. Das Problem dabei ist, dass Nadine Schiebegardinen aufhängen will. Wenn da die Leiste schief ist, dann werfen die Dinger immer Falten. Ich denke trotzdem darüber nach… Nadine kommt rein, sieht meinen Gesichtsausdruck (im Vorfeld hat sie wahrscheinlich den einen oder anderen Fluch aus dem Wohnzimmer gehört) und sagt: „Die Leiste muss gerade! Alles andere geht nicht“ Ich hätte heulen können!


Nach einiger Zeit entscheide ich mich dafür, die beiden Halter, die am Ende etwas in die Decke gedrückt werden müssen so umzubauen dass dies überhaupt möglich ist. Dafür muss der Halter erst komplett mit der Leiste verbunden werden und dann in der Wand festgeschraubt werden. Da die Schrauben eigentlich verdeckt sind, bohre ich also die Halter so auf, dass ich auch später dran kommen kann. Dann setze ich die Löcher für die Schrauben so hoch in die Wand, dass ich den Halter am Ende mit dem Hammer in die Decke kloppen muss damit die Löcher passen und die Leiste gerade hängt. Bevor wir aber alle Löcher bohren, testen wir in der ersten Ecke ob sich das ganz am Ende montieren lässt. Nein, es geht nicht! Gut dass wir getestet haben…

Die Schrauben bzw. Dübel, die in der Wand stecken, lassen sich ohne nennenswerten Wiederstand einfach wieder herausziehen. Der Putz und Mörtel ist so locker, dass die Schrauben überhaupt nichts halten. Also haben wir zuerst große Schrauben und Dübel geholt und dann einen Zwei -Komponenten-Mörtel für die Spritzpistole besorgt. Wir haben alle Löcher entsprechend groß gebohrt, Mörtel eingespritzt, Dübel gesetzt und angeschraubt. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Mörtel innerhalb weniger Minuten bei den aktuellen Umgebungstemperaturen aushärtet. Sowohl in der Wand, als auch in der Spritzpistole.

Zu zweit und mit mehreren Spitzen für die Pistole haben wir es geschafft. Alle Halter sind an der Wand. Problem ist nur, dass sie sich nicht mit dem anderen Teil mehr zusammenbringen lassen. Normalerweise wird nämlich das Wandstück und das Stück mit der Leiste dran übereinander geschoben. Da ich aber lächerlich große Schrauben für die paar Gardinen verwenden musste, sind die Schraubenköpfe so dick, dass die bei Halterteile nicht mehr übereinander passen. Ich habe also meinen Dremel geholt und alle Schraubenköpfe abgeschliffen! Es war schon fast Grotesk. Danach konnten wir dann die von Nadine vormontierten Gardinenleisten aufhängen. Wir waren zu viert. Und das war auch nötig. Wir mussten an fünf Haltern parallel die beiden Teile übereinander schieben. Normalerweise ist die Montagereihenfolge anders und natürlich auch einfacher, aber dafür ist unser Haus einfach zu schief. Irgendwie haben wir es am Ende geschafft. Nur die letzten zwei Leisten fehlen noch. Da dort aber wieder genug Platz für eine „richtige“ Montage ist, können wir das auch später nachholen.  Obwohl die Gardinenleiste fast perfekt gerade hängt, sieht es unglaublich schief aus. Da die Decke zweimal in dem Raum das Gefälle wechselt, sieht es aus als ob die Leiste genau diese Knicke hat und nicht die Decke. Das Auge bzw. menschliche Gehirn glaubt nämlich dass Decken gerade sind – Lächerlich!

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