Montag, 16. September 2013

Holunderbeeren 2013

Auch dieses Jahr haben wir wieder die Holunderbeeren aus unserem Garten verarbeitet. Im Frühjahr haben wir ja bereits einen Busch radikal abgesägt bei der Blütenernte. Aber im Garten wachsen immer noch vier Büsche und die brauchen wir eigentlich gar nicht. Wir hatten uns daher vorgenommen, den Busch der am Komposthaufen über unsere Mauer auf die Straße wächst bei der Ernte der Beeren ebenso bodengleich abzusägen. Leider war ich aber dieses Wochenende nicht wirklich bei Kräften, so dass wir keine Büsche fällen konnten. Da aber die Beeren reif waren, musste Nadine also auf die Leiter und wir haben den Busch abgeerntet, den wir auch in Zukunft am Komposthaufen behalten wollen. Der totgeweihte Busch ist auf dem Foto direkt dahinter verborgen.
 

Abgeerntet hat Nadine genau 16,5 Kg Beeren, die ich gewogen habe, nachdem alle Beeren von den Stielen befreit waren. Diese Arbeit war letztes Jahr die totale Tortur. Um ehrlich zu sein war es eine Tortur für Nadine. Es hat ungefähr fünf Stunden gedauert und wir haben letztes Jahr viel überlegt, ob das überhaupt nötig ist.

Dieses Jahr habe ich aber ohne zu zögern diese Arbeit durchgeführt. Es hat keine zwei Stunden gedauert, obwohl wir mehr geerntet haben. Dieses Jahr fielen die Beeren einfach so ab. Es hat fast ausgereicht die Dolden kräftig zu schütteln. Es ist also entscheidend den exakten Zeitpunkt für die Ernte abzupassen. 2013 haben wir genau 14 Tage später geerntet als 2012. Da aber dieses Jahr die ganze Vegetation später dran ist, ist der Unterschied doch gar nicht so groß. Wir haben auch noch ein paar Dolden von einem der anderen Büsche geerntet und siehe da, die hingen noch richtig fest an den Stielen und es war sofort merklich zeitraubender die Beeren abzubekommen. Also müssen wir in Zukunft den Holunder an der Stelle, die wir auch beernten wollen genau beobachten und den richtigen Zeitpunkt abpassen. Erwischt man den Moment, wo die Beeren sehr leicht von den Stielen fallen, spart man viel Zeit!

 
Nun zurück zur Verarbeitung. Mit dem neuen Dampfentsafter, den Nadine gekauft hat, brauchten wir fünf Durchgänge. Also je Durchgang ungefähr 3,5kg Beeren und 50 Minuten Zeit. Wir kamen ohne die Beerenreste auszupressen auf genau 10,6 Liter Holundersaft. Das entspricht 65% Saftausbeute. Eigentlich dachte ich, dass man da noch mehr rausbekommen würde, aber auch beim längeren Kochen, kam nichts mehr.


Hätte ich die Beerenreste noch ausdrücken sollen? Ich dachte immer, dass man sich diese Arbeit sparen kann, wenn man einen Dampfentsafter verwendet. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ein wenig Saft war auf jeden Fall noch im Trester. Wie macht ihr das so?


Da ich regelmäßig und gerne ein wenig Holunderbeerensirup mit Wasser trinke, war das auch das Hauptziel der Ernte. Für den Sirup habe ich einen Liter Saft aus dem Dampfentsafter mit einem Kilo Zucker kurz aufgekocht (bis der Zucker aufgelöst war) und dann direkt und heiß in Flaschen abgefüllt. Ich verwende 0,5Liter Bierflaschen mit Plopp-Verschluß, die vor der Abfüllung im Backofen sterilisiert wurden. Bei ungefähr 100 °C für mindestens 15 Minuten. Ich habe einen ganzen Kasten voll gekocht, also 20 Flaschen oder 10 Liter Sirup. Aus einem Liter Saft und einem Kilo wird übrigens 1,5 Liter Sirup! In meinem persönlichen Mischungsverhältnis bekomme ich aus einem halben Liter Sirup ungefähr 10 Liter Holunderlimonade. Somit habe ich 200 Liter leckeres Getränk für das nächste Jahr im Keller.

Da auch der Holunderbalsamico-Essig fast alle ist, haben wir davon auch noch 1,5 Liter nachproduziert. Die restlichen drei Liter Holundersaft haben wir so abgefüllt. Vielleicht machen wir im Laufe des Jahres ja noch was draus oder es findet sich jemand, der den Saft auch pur trinkt…

2 Kommentare:

  1. oh hört sich das alles lecker und BIO an *gg
    wie wäre es noch mit ein wenig Gelee aus dem Saft, vllt. mit Äpfeln oder Ingwer *yummy
    LG und den größten Respekt vor eurer Arbeit

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    1. Gelee haben wir vom letzten Jahr noch mit und ohne Äpfel, deswegen haben wir dieses Jahr keinen gemacht, aber nächstes Jahr wird bestimmt wieder Nachschub gebraucht...

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