Samstag, 17. März 2012

17. März 2012

Heute musste ich auch am Samstag zur Arbeit. Da wir uns aber in den Kopf gesetzt hatten von dem Berg Grünzeug, das nicht durch unseren Häcksler gehen wird, etwas zur Deponie zu schaffen, bin ich extra früh aufgestanden und habe mich bereits vor Öffnung der Deponie auf den Weg gemacht. Ich wollte sozusagen der erste sein und daher war ich um zehn Minuten vor halb neun da. Um halb neun macht die Deponie auf. Aber ÜBERRASCHUNG: Ich habe mich nicht vor das Tor gestellt, Nein, ich habe mich an 15er Stelle in die Reihe angestellt. 14 Autos standen bereits vor mir an der Deponie, fast alle mit Hänger. Ich konnte es nicht glauben! Warum stehen die Leute freiwillig so früh auf, am Samstag? Die können doch sich zu dieser Zeit noch in die Kissen drücken, oder wer Schlafstörungen hat, sollte beim gemütlichen Frühstück in der Tageszeitung schmökern… während ich so alle vor mir stehenden pauschal verurteilte, wurde mir bewusst, dass ich ja selber auch einen – aus meiner Sicht – guten Grund hatte in dieser Schlange zu stehen. Ich  beruhigte mich wieder und dachte daran, dass der Rest der Schlange vielleicht auch zur Arbeit wollte und genau wie ich unter gewissem Zeitdruck litt. Aus diesem Grund war ich auch nicht vollkommen aufgebracht, als sich der Typ aus der entgegenkommenden Schlange (Die Einfahrt zur Deponie ist sehr kurz, daher staute sich der Verkehr mittlerweile in beide Richtungen auf der Straße) einfach penetrant vor mich drängelte. Vielleicht hat der ja einen echt unangenehmen Chef und muss daher besonders schnell weiter. Aber irgendwas stimmte bei diesem Gedanken nicht. Irgendwas war faul. Ich dachte nach, warum mir das hier so komisch vorkam, der Groschen wollte aber nicht fallen. Ich schob mich also Auto für Auto durch das Tor und konnte dann den großen Platz mit den vielen verschiedenen Containern sehen, in die bereits fleißig einsortiert wurde. Schließlich waren ja auch schon 15 Autos vor mir durch das Tor gerollt. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es war plötzlich vollkommen klar, was hier nicht stimmte. Quasi alle Menschen, die Müll der verschiedensten Art abluden, waren grauhaarig oder hatten keine Haare mehr. Fast jeder der Menschen sah aus, als ob er sich schon lange keine Gedanken mehr um seinen Chef machen würde. Ich war sprachlos. Ich habe wirklich nur hinter Rentnern gestanden und gewartet. Jedes der 15 Autos vor mir hätte auch an jedem beliebigen Wochentag zu jeder Tageszeit zur Deponie gelenkt werden können. Ich verstehe die deutsche Welt nicht…

Nachdem ich meinen Hänger dann abgeladen hatte bin ich immer noch kopfschüttelnd nach Hause gefahren, habe den Hänger neben das Grünzeug gestellt und bin zur Arbeit gefahren. Dort war ich bereits nach 4 Stunden fertig und konnte noch was vom schönen Frühlingswetter genießen. Nadine hatte den Hänger wieder vollgeladen, aber die Deponie war schon geschlossen. Nachmittags hat Nadine noch frisches und dünnes Geäst geschreddert. Ich habe mich ans aufräumen des Chaos im hinteren Garten begeben. Dort lagen ja noch die kompletten Äste von der Kopfweide, die ich letztes Wochenende „beschnitten“ hatte. Irgendwas wollte ich mit den Ästen aber anfangen. Die sollten nicht alle einfach nur durch den Häcksler geschickt werden. Schließlich ist so eine Weide ja ein Nutzbaum. Da müssen wir doch auch was vom Baum nutzen, oder?


Ich entschied mich eine Art „Zaun“ zu bauen, der die eine Seite des neu anzulegenden Komposthaufen abtrennen sollte. Zuerst habe ich die Ecke freigeschnitten, in die der Komposthaufen soll, dann habe ich mir die vier dicksten geraden Weidenäste herausgesucht und ca. 40cm tief eingebuddelt. Danach habe ich dann weitere Äste zurecht geschnitten und zwischen die vier Pfosten gewebt. Sieht echt gut aus, steht stabil, wird aber nicht halten, wenn dort einseitig Erde gegendrückt. Und wird wahrscheinlich auch in kurzer Zeit verrotten. Aber vielleicht wachsen die Weiden einfach wieder an und ich bekomme einen lebenden Zaun? Wir werden sehen und falls sich was tut, schreibe ich es euch einfach wieder auf.

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