Sonntag, 3. November 2013

Renovierung der Hühnerstalls Teil 9 - Die Inneneinrichtung


Nachdem nun Tür und Fenster drin sind, muss der Hühnerstall von Innen für den Einzug der Hühner vorbereitet werden. Da gab es noch Einiges zu tun. Zuerst mussten die gekalkt werden. Der alkalische Kalk wirkt antibakteriell und hilft so die Hühner gesund zu halten. Nun ist es aber nicht so einfach, wie ich dachte solchen Kalk aufzutreiben. Im Landhandel hat Nadine dann ein Zeug bekommen, dass speziell zum „Weißen“ von Geflügelställen ist. Da der Kalk mit Vorsicht zu genießen ist und beim Einrühren in Wasser richtig heiß und ätzend wird, hat Nadine sich auch entsprechend gut eingepackt:

Aber das Pulver, welches wir vom Landhandel hatten, kann nur wenig ungelöschten Kalk enthalten haben. Das Wasser wurde nur ein ganz wenig warm und ätzend war da auch nichts. Wir haben trotzdem den ganzen Stall schön dick damit eingestrichen. Schadet bestimmt nicht…

Danach wurden die Fenster von Innen mit Draht verschlossen. Die Fenster sind so eingebaut, dass sie nach außen zu Öffnen sind. Durch das Drahtgitter können die Hühner nicht raus und natürlich auch kein anderes Viehzeug rein.


Als nächstes braucht der Stall eine Klappe, durch die die Hühner den Stall verlassen können. Die Klappe soll natürlich von Aussen bedienbar sein. Ich habe dafür aus einfachen Dachlatten einen Rahmen gebaut und an beiden Seiten ein Führungsschiene geschraubt. Für die Schiene musste ich eine Dachlatte der Länge nach halbieren.

 
Die Platte, die als eigentlicher Verschluss dient, ist aus einem Reststück Siebdruckplatte aus dem Baumarkt. Die Schnittkanten der Platte habe ich gestrichen und so hoffe ich dass die Platte ein Weilchen hält. Oben rein ist eine Öse geschraubt, an der ich ein Stahlseil befestigt habe. Das Seil wird über zwei Umlenkrollen geführt und durch ein einfaches Loch in einem der Holzbalken geht es nach draußen. Dort sind im passenden Abstand zwei Haken angeschraubt. Ich kann das Stahlseil also in offener oder geschlossener Stellung der Tür arretieren.

 

Damit die Hühner auch einen guten Platz zum legen der Eier haben, wurde als nächstes ein Nest gebaut. Besser gesagt, zwei Nester in einem Kasten. In Büchern und dem Internet werden immer drei bis vier Hühner je Nest empfohlen. Da hätte wahrscheinlich auch ein Nest bei unseren vier Damen gereicht. Da aber schon ziemlich klar ist, dass Nadine noch weitere Hennen anschaffen wird, können zwei Nester nicht schaden. Nun habe ich in den letzten Jahren gelernt, dass meine Frau gerne mal etwas mehr nimmt, wenn sie die Wahl hat, daher habe ich mir eine Konstruktion ausgedacht, an der ich noch weitere Nester aufhängen kann. Zuerst braucht man dafür natürlich eine gründliche Planung mit einer ausführlichen technischen Zeichnung:

 
Die beiden Nester haben eine Grundfläche von ungefähr 35 Zentimetern im Quadrat und sind an der Rückseite auch 35cm hoch. Vorne verhindert eine 10m hohe Kante das Herausfallen der Eier. Damit man besser das Stroh auswechseln und die Eier herausholen kann, habe ich das Dach auch kürzer gestaltet.
 
Damit ich das ganze Nest herausnehmen kann ohne mit Werkzeug zu hantieren, ist die Rückwand oben und unten etwas zu lang. Unten wird das Nest einfach hinter eine Leiste geklemmt und oben kann man Mithilfe einer drehbaren Dachlatte das Nest vor dem Umfallen bewahren. Ich hoffe auf den Bildern könnt ihr erkennen, was ich gemeint habe.




Als letztes fehlt noch ein guter Schlafplatz. Auch da gibt es viele Schriftstücke, die behaupten dass jedes Huhn mindestens 30cm Stange braucht, damit es sich wohlfühlt. Da bin auch drauf reingefallen und habe einen super Schlafplatz entworfen. Ich habe zwei Stangen von einem Meter Länge mit einem Gestell an die Wand gehängt. Die Sitzstangen sind normale Dachlatten, die eine Wellenform bekommen haben, indem ich einfach mit der Stichsäge drauflos gesägt habe. Natürlich sind alle Holzflächen ordentlich abgeschliffen, damit sich keine Splitter lösen.

 
Damit die Reinigung des Stalls leichter ist, habe ich auch das klassische „Kotbrett“ mit in die Konstruktion einbezogen. Ungefähr 25 Zentimeter unterhalb der Sitzstangen habe ich eine OSB-Platte so aufgelegt, dass die Hühner, wenn sie auf der Stange sitzen, immer auf die Platte kacken… Damit das Brett einfach zu reinigen ist, kann man es auch ohne Werkzeug herausnehmen. Dafür habe ich an der hinteren Seite eine keilförmig zugeschnittene Dachlatte angeschraubt, die hinter eine Dachlatte geklemmt wird, die am Gestell festgeschraubt ist. Damit die Platte nicht hochgedrückt werden kann, ist wieder ein drehbares Stück Dachlatte zum Einsatz gekommen.



Nachtrag:

Falls irgendein Leser auf die Idee kommt, etwas hiervon nachzubauen, möchte ich noch etwas ergänzen.

- Die Hühner sitzen teilweise auf dem „Dach“ des Nestes und kacken das Dach und Nest voll. Es sollte so umkonstruiert werden, dass die Hühner keinen Halt finden

- Die vier Hühner brauchen zusammen gerade mal 40 Zentimeter Sitzstange. Die hocken nachts quasi aufeinander und sehen es auch gar nicht ein, dass sie nebeneinander auf der Stange sitzen sollen. Meistens sammeln sie sich am Ende der Stange und verteilen sich vor allem auf der seitlichen Halterung der Stangen. Das Clevere daran ist, dass die Hühner so vorbei am Kotbrett kacken und ich den Mist doch wieder vom Boden abkratze…

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