Installation der
Photovoltaikanlage Teil 4
oder
„Vom Winde verweht…“
Nachdem das Dach repariert ist, sollte die Solarfirma am
Mittwoch anrücken und mit der Vorbereitung des Daches für die Installation der
Solarmodule beginnen.
Mein Handy klingelt aber schon am letzten Montag und der
Meister der Solarfirma erklärt, dass sie jetzt schon zu uns kommen können. Na
gut, Nadine hatte sowas schon geahnt und daher war unser Hof offen. Ich habe
mich gefreut, dass es heute schon losgeht und war guter Dinge. Aber eigentlich
müsste ich langsam gelernt haben, dass jede Euphorie bei diesem Projekt nicht
lange anhält. Kurz nach dem Mittagessen klingelt mein Handy wieder und der
Meister berichtet, dass sie nun wieder auf dem Rückweg sind. – „Jetzt schon?
Warum?“ – „Auf dem Dach kann man nicht arbeiten, da sind ja noch viele Balken
kaputt und die neuen Balken sind nicht fest und morsch ist auch noch soviel,
dass seine Mitarbeiter da nicht drauf rum laufen können!“ – Hä? Ich versteh die
Welt nicht mehr.
Am Telefon ließ sich der Meister nicht überzeugen, dass
unser Dach doch in Ordnung ist. Er hätte Bedenken und es wäre notwendig das
Dach noch einmal von einem Fachmann begutachten zu lassen. Ich dachte zwar,
dass wir in der letzten Woche sowas in der Art schon ausreichend hinter uns
gebracht haben, aber gut. Ich bewahre die Nerven und vereinbare
schnellstmöglich einen Termin auf unserem Dach mit Solarfirma und Dachdecker.
Der Termin ist auf Mittwochmorgen anberaumt. Solange steht die Baustelle wieder
still.
Leider hat mich das Dach aber trotzdem schon vor Mittwoch
noch weitere Nerven gekostet. Dienstag klingelt schon wieder mein Handy.
Diesmal teilt mir Nadine mit, dass die Plane vom Dach teilweise lose ist und
wie verrückt im Wind flattert. Genauer gesagt, haben die Jungs von der
Solarfirma die großen Planen so dilettantisch befestigt, dass eine der
Befestigungsdachlatten schon abgeflogen und bei den Nachbarn im Garten gelandet
war. Außerdem habe ich mir wirklich sorgen um unsere andere Dachhälfte gemacht.
Der Wind war richtig stark, die Plane macht einen unglaublichen Lärm, die
verbliebenen vier Dachlatten auf der Dachlänge biegen sich bei jeder Böe. Wenn
die Plane nun ganz abreißt, wird sich wohl die andere Dachseite noch in dieser
Nacht verabschieden. Also sind wir in „bester“ Laune im Stockdunkeln bei Regen
und Sturm auf unser Gerüst geklettert. Nadine hat die Taschenlampen gehalten
und ich habe die Plane mit Dachlatten festgenagelt. Eigentlich war das keine
große Leistung, aber unter den gegebenen Umständen ging mir mein Arsch schon
ein wenig auf Grundeis…
Am nächsten Morgen kam dann der Meister der Solarfirma. Er
kam aber nicht alleine, sondern brachte seinen Chef und einen Zimmermann seines
Vertrauens mit. Nach einigen Minuten Diskussion erklommen wir das Gerüst. Dann
wurde für mich alles ganz einfach. Der Zimmermann guckte sich alles an,
kletterte auch von Innen im Dachstuhl herum und siehe da: „Das ist alles in
Ordnung. Das kann man so lassen!“ – AHA – also doch! Ich konnte ein zufriedenes
Lächeln nicht verkneifen und begann den Herren der Solarfirma meine gestrigen
Erlebnisse zu berichten. Spätestens als ich bei dem Teil mit der fliegenden
Dachlatte angekommen war, wurden die Herren still. Festhalten kann ich
jedenfalls: die Arbeiten gehen morgen weiter, die Planen werden zukünftig
besser befestigt und alles wird gut…
Kennt ihr eigentlich den Film "Geschenkt ist noch zu teuer" mit Tom Hanks? Irgendwie viel mir dieser Film dazu ein ;-)
AntwortenLöschenNaja ich glaube mitlerweile, daß der Spruch:
"Kinder sorgen für graue Haare", auch wiederlegt werden kann!