Das Wochenende begann wie es sich gehört mit einem
gemütlichen Frühstück. Nur fand das Frühstück dieses Mal bereits einige Stunden
früher statt, als sonst. Heute sollte es endlich mit dem Tapezieren im
Wohnzimmer losgehen. Während Nadine uns die alltäglichen Arbeiten abnahm, habe
ich mich mit meinen Eltern an die ungeliebte Arbeit mit den weißen Papierrollen
begeben. Da meine Eltern bereits an einigen anderen Häusern geübt haben und ja
auch bei uns die meisten Tapeten durch ihre Hände an die Wände und Decken gekommen
sind, konnten die beiden zielstrebig vorgeben, was vorbereitet werden musste.
Ich habe zunächst einen großen Eimer Kleister angerührt. Tapeten, Quast,
Tapeziertisch, Lineal aus Blech, Zollstock, Bleistift, großes Messer, Schere,
Laserwasserwaage, zwei Tapetenbürsten, Kantenrolle, Spezialschneidlineal,
Cuttermesser, zwei Trittleitern, zwei dreistufige Tritte, zwei lange und
stabile Holzbohlen, zwei verschiedene Butterfly und ein Haufen Putzlappen
wurden ins Wohnzimmer geschleppt. Aus den Tritten und den Bohlen haben wir
entlang der späteren Deckenbahnen uns ein Gerüst gebaut. Mama war fürs
abmessen, zuschneiden und einkleistern verantwortlich und hat bereits
losgelegt, während ich mit meinem Vater noch über den besten Ort für die erste
Bahn gegrübelt habe. Wir haben an der Decke an der Wand zum Esszimmer begonnen.
Die Bahnen wurden so geklebt, dass der Lichteinfall parallel zur Naht liegt.
Die Tapete wurde so angesetzt, dass an allen Kanten ca. 1-2cm auf die Wände
überlappte. Ein Hinweis noch: gerissene Kanten und Übergänge sehen bei Raufaser
später besser aus, als glatt geschnittene! Mein Vater hat die Bahn immer
angesetzt und ich musste alles so hoch halten, dass er mit der Bürste die
Tapete andrücken konnte.
Am Ende des ersten Tages konnte ich folgendes festhalten:
1.
Mama verbraucht beim Einkleistern ungefähr die
doppelte Menge Kleister, als wie auf den Packungen angegeben.
2.
Ungefähr die Hälfte des ganzen Kleisters habe
ich beim Versuch das glitschige Zeug so zu halten, dass mein Vater die Bahnen
festbürsten konnte, in meinem Wuschelkopf oder auf der Halbglatze meines
Vaters verteilt.
3.
Wir haben ungefähr ein Drittel der Arbeit
geschafft
4.
Ich muss noch einmal einkaufen, da der Kleister
nicht reicht!
5.
Meine Arme sind zu schwer, um sie einen Tag lang
über den Kopf zu halten…
Ich war also noch beim Baumarkt und habe ein paar
Kleinigkeiten und vor allem Kleister besorgt.
Nadine hat zwischen den Arbeiten
im Haushalt und der aufwendigen leiblichen Versorgung von uns noch den Anhänger
voll mit Bauschutt geschaufelt. Abends war dann dank des schönen Wetters ein
ruhiger Ausklang auf der Terrasse möglich. Morgen sollte es ja weiter gehen…
und wir dachten immer, Nadine sei das "Kleistermonster" ;-)
AntwortenLöschenLG
A&R