Im Haus hat Anka die undankbare Arbeit übernommen und die Fensternischen im Wohnzimmer weiß gestrichen. Das ist echt mühselig, da man eigentlich nur Kanten und Übergänge bearbeiten muss. Danach haben wir dann gemeinsam das ganze Wohnzimmer mit Folien und Flies ausgelegt und ich habe die Decke zum zweiten Mal gestrichen. Da ich noch „ganz viel Lust“ hatte, habe ich auch die beiden Stirnseiten des Wohnzimmers gestrichen.
Wolfi hat sich, wie auch in den letzten Tagen, immer wieder
in den Brunnenraum zurückgezogen und still und leise vor sich hin gearbeitet.
Heute kam dabei eine perfekt angepasste Blechform bei raus, die als Schalung
für die Isolierung der Wasserrohre dient. Angefertigt aus Edelstahl und an
allen Verbindungsseiten mit Nieten gesichert, kann da nichts mehr passieren.
Die Blechform hat Wolfi um die Wasserrohre im unteren Bereich gelegt und mit
Bauschaum ausgefüllt. Da unser Bauschaum aber nicht mehr ausreichend war,
musste also mal wieder ein Baumarktbesuch eingeschoben werden. Es ist vollkommen
unmöglich alles was man brauchen könnte auch zu Hause zu haben…
Nadine hat sich heute lange Zeit mit der Tür aus dem
Wohnzimmer beschäftigt. Am Abend war quasi die ganze Tür von beiden Seiten
geschliffen. Während Nadine aber stundenlang Zeit hatte über die Tür nachzudenken,
reifte ein neuer Plan in Nadine. Eigentlich schleift Nadine die Tür an, damit
wir alles neu und vernünftig lackieren
können. Da wir aus zeitlichen Gründen nicht den ganzen Rahmen und Tür
abschleifen und in Naturholz belassen können, haben wir bereits den braunen
Lack gekauft. Das war heute Abend dann aber plötzlich anders! Nadine hat
beschlossen, dass ihr der Aufwand für die Zwischenlösung zu groß ist, und wir
die Tür einfach lassen wie sie ist, bis wir alles in einen gut aufbereiteten
Naturholzlook überführen können. Ich befürchte zwar, dass das noch lange dauern
wird, aber das ist Nadine nun nicht mehr so wichtig. „Na Gut – dann halt nicht“,
dachte ich, als ich die Tür bei Seite stellte.
Bevor die Mülldeponie (oder besser der Wertstoffhof)
schließen konnte beehrten wir sie noch ein drittes Mal. In der Tenne standen
noch alte Möbel und Teppiche rum, für die wir keine wirkliche Verwendung mehr
hatten. Die haben wir auch auf den Hänger geladen und ab dafür. Aber da hatten
wir die Rechnung ohne den Wertstoffhof-Mitarbeiter gemacht, der an der Waage
die Aufsicht führt. Das wir drei Mal an einem Tag kommen, und das ohne ihn
persönlich um Erlaubnis zu fragen, geht nicht! - Sagt der König der Deponie. Also
die erste Tour mit dem Grünabfall: das ist ok, damit darf man kommen sooft man
will, die Tour mit dem Bauschutt, das war auch ok, aber nun noch ein Sofa, das
geht nicht! – Warum? – Darum!
Erklärungen, Rückfragen, Schulterzucken, nichts hat geholfen.
Der Schlüssel zum Erfolg lag in diesem Fall in der
Unterwürfigkeit. Es galt das absolutistische Entsorgungssystem dieser Deponie
zu akzeptieren und dem König der Deponie zu huldigen. Nachdem wir das in
ausreichender Wiederholung getan hatten, durfte das Sofa bleiben!
Wir haben wieder etwas Neues gelernt, wissen nun besser wie
das System funktioniert und können uns entsprechend einrichten. Aber solange
Betriebe und Unternehmungen noch so funktionieren, brauche ich mich als Bürger
über steigende Entsorgungskosten nicht zu wundern…
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