So ganz haben wir uns auf diese Theorie aber doch nicht
verlassen. Statt mit dem großen Hammer die Wand einzureißen und uns auf die
Schätze zu stürzen, haben wir zwei 20er Löcher mit dem Bohrhammer vom Flur aus
in die Wand gebohrt. Nach ca. 15cm stießen wir auf einen Hohlraum. Der Bohrer
förderte schwarzes Steinmehl mit nach draußen. Um nun endlich das Geheimnis zu
lüften haben wir eine kleine Stetoskopkamera verwendet. Die hat eine LED-Beleuchtung
am Objektiv und lässt sich ca. 50cm tief in das Loch einführen. Wir konnten
einen Raum sehen, der von den Abmessungen ungefähr 60cm im Quadrat maß und fast
raumhoch war. Alle Wände waren mattschwarz, am Boden lagen irgendwelche Krümel,
die aussahen wie Asche. Im oberen Bereich waren runde Holzstangen befestigt,
die wie in einem Kleiderschrank angeordnet waren. Ganz sicher sind wir nicht,
aber es könnte sein, dass im oberen Bereich eine Rohrdurchführung in Richtung
Schornstein zu erkennen ist.
Na, habt ihr erraten, was wir gefunden haben?
Richtig: Die RÄUCHERKAMMER
Früher gab es eine Tür zum Flur hin und man konnte dort den
Schinken und die Würste des armen Schweines für den Winter haltbar machen…
Wir haben uns entschieden, die beiden Löcher zu verschließen
und die Räucherkammer für immer hinter den Wänden zu verstecken… Vielleicht hat
in 100 Jahren unser Nachfolger genauso viel Spaß bei der Schatzsuche wie wir.
Danach habe ich dann die Arbeit von Torben weitergeführt und
den restlichen Beton unter den Küchenfenstern mit dem Bohrhammer zerkleinert.
Die anderen haben im Eingangsflur hinter der Tür die Decke und die Wände
freigelegt. ÜBERRASCHUNG: alte Wandmalereien kamen zum Vorschein. Leider hatten
die Vorbesitzer bei der letzten Flurrenovierung diese aber zum größten Teil
zerstört, indem Leisten und Latten dort einfach draufgeschraubt wurden und viel
vom bemalten Putz dabei abgebröckelt ist. Wir werden davon wohl nichts retten
können.
Die nächste große Baustelle zur Zeit ist der Durchbruch vom
ehemaligen alten „Badezimmer“ in der oberen Etage in Richtung Anbau. Wir haben ja
entschieden, dass das alte Bad dort nicht bleiben kann und statt dessen der
Raum dahinter zum Bad umgebaut werden soll. Das kommt aber später. Nun soll
einfach nur das Fenster im Bad entfernt werden, die Wand drummrum muss weg und
schon haben wir einen vernünftigen Durchgang zum Anbau. Der bisherige Weg zum
Anbau schließt eine vernünftige Nutzung der Räume jedenfalls aus. Man stelle
sich einmal vor auf diesem Weg einen Schreibtisch in den Anbau zu schaffen…
Nicole hatte gestern bereit mit dem Ausbau des
Fensters begonnen. Zunächst wollten wir versuchen das Fenster zu erhalten, aber
beim Versuch es am Stück auszubauen, zeigte sich, dass das Holz nicht mehr
wirklich stabil war und sich das Fenster eh nicht mehr weiterverwenden lassen
kann. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht geahnt hatten, war das Nicole nur
wenige Minuten noch mehr Holz finden sollte, dass nicht mehr ganz stabil war.
Das Fenster war logischerweise von beiden Seiten und von Unten mit Fachwerkgebälk
umgeben. Nicole hat beim ausbauen des Fensters jedoch auch gleich von diesen
Balken erhebliche Teile mit „ausgebaut“. Das Holz war so zerfressen und weich,
dass die Balken leichter aus der Wand fielen, als das Lehmgeflecht dazwischen.
Von dieser Erkenntnis etwas beunruhigt, haben wir dann noch weitere Ständer
freigelegt. Die sahen auch nicht besser aus. Etwas ratlos stand die ganze große
Familie nun also um das Fachwerk herum und hat diskutiert, was das nun für uns
zu bedeuten hat. Zunächst wurde beschlossen, dass wir morgen weiter machen und
auch die anderen Ständer in dieser Wand freilegen. Nicht wirklich darüber
nachdenken wollten wir heute über die eingefallene Decke über unseren Köpfen.
Morgen sieht das bestimmt nicht mehr so schlimm aus!
Dies Bild entstand im Januar 2011 |
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