Nachdem nun Tür und Fenster drin sind, muss der Hühnerstall
von Innen für den Einzug der Hühner vorbereitet werden. Da gab es noch Einiges
zu tun. Zuerst mussten die gekalkt werden. Der alkalische Kalk wirkt
antibakteriell und hilft so die Hühner gesund zu halten. Nun ist es aber nicht
so einfach, wie ich dachte solchen Kalk aufzutreiben. Im Landhandel hat Nadine
dann ein Zeug bekommen, dass speziell zum „Weißen“ von Geflügelställen ist. Da
der Kalk mit Vorsicht zu genießen ist und beim Einrühren in Wasser richtig heiß
und ätzend wird, hat Nadine sich auch entsprechend gut eingepackt:
Aber das Pulver, welches wir vom Landhandel hatten, kann nur
wenig ungelöschten Kalk enthalten haben. Das Wasser wurde nur ein ganz wenig
warm und ätzend war da auch nichts. Wir haben trotzdem den ganzen Stall schön
dick damit eingestrichen. Schadet bestimmt nicht…
Danach wurden die Fenster von Innen mit Draht verschlossen.
Die Fenster sind so eingebaut, dass sie nach außen zu Öffnen sind. Durch das
Drahtgitter können die Hühner nicht raus und natürlich auch kein anderes
Viehzeug rein.
Als nächstes braucht der Stall eine Klappe, durch die die Hühner den Stall verlassen können. Die Klappe soll natürlich von Aussen bedienbar sein. Ich habe dafür aus einfachen Dachlatten einen Rahmen gebaut und an beiden Seiten ein Führungsschiene geschraubt. Für die Schiene musste ich eine Dachlatte der Länge nach halbieren.
Die Platte, die als eigentlicher Verschluss dient, ist aus einem Reststück Siebdruckplatte aus dem Baumarkt. Die Schnittkanten der Platte habe ich gestrichen und so hoffe ich dass die Platte ein Weilchen hält. Oben rein ist eine Öse geschraubt, an der ich ein Stahlseil befestigt habe. Das Seil wird über zwei Umlenkrollen geführt und durch ein einfaches Loch in einem der Holzbalken geht es nach draußen. Dort sind im passenden Abstand zwei Haken angeschraubt. Ich kann das Stahlseil also in offener oder geschlossener Stellung der Tür arretieren.
Damit die Hühner auch einen guten Platz zum legen der Eier
haben, wurde als nächstes ein Nest gebaut. Besser gesagt, zwei Nester in einem
Kasten. In Büchern und dem Internet werden immer drei bis vier Hühner je Nest
empfohlen. Da hätte wahrscheinlich auch ein Nest bei unseren vier Damen
gereicht. Da aber schon ziemlich klar ist, dass Nadine noch weitere Hennen
anschaffen wird, können zwei Nester nicht schaden. Nun habe ich in den letzten
Jahren gelernt, dass meine Frau gerne mal etwas mehr nimmt, wenn sie die Wahl
hat, daher habe ich mir eine Konstruktion ausgedacht, an der ich noch weitere
Nester aufhängen kann. Zuerst braucht man dafür natürlich eine gründliche
Planung mit einer ausführlichen technischen Zeichnung:
Die beiden Nester haben eine Grundfläche von ungefähr 35
Zentimetern im Quadrat und sind an der Rückseite auch 35cm hoch. Vorne
verhindert eine 10m hohe Kante das Herausfallen der Eier. Damit man besser das
Stroh auswechseln und die Eier herausholen kann, habe ich das Dach auch kürzer
gestaltet.
Damit ich das ganze Nest herausnehmen kann ohne mit Werkzeug
zu hantieren, ist die Rückwand oben und unten etwas zu lang. Unten wird das
Nest einfach hinter eine Leiste geklemmt und oben kann man Mithilfe einer
drehbaren Dachlatte das Nest vor dem Umfallen bewahren. Ich hoffe auf den
Bildern könnt ihr erkennen, was ich gemeint habe.
Als letztes fehlt noch ein guter Schlafplatz. Auch da gibt
es viele Schriftstücke, die behaupten dass jedes Huhn mindestens 30cm Stange
braucht, damit es sich wohlfühlt. Da bin auch drauf reingefallen und habe einen
super Schlafplatz entworfen. Ich habe zwei Stangen von einem Meter Länge mit
einem Gestell an die Wand gehängt. Die Sitzstangen sind normale Dachlatten, die
eine Wellenform bekommen haben, indem ich einfach mit der Stichsäge drauflos
gesägt habe. Natürlich sind alle Holzflächen ordentlich abgeschliffen, damit
sich keine Splitter lösen.
Damit die Reinigung des Stalls leichter ist, habe ich auch
das klassische „Kotbrett“ mit in die Konstruktion einbezogen. Ungefähr 25
Zentimeter unterhalb der Sitzstangen habe ich eine OSB-Platte so aufgelegt,
dass die Hühner, wenn sie auf der Stange sitzen, immer auf die Platte kacken…
Damit das Brett einfach zu reinigen ist, kann man es auch ohne Werkzeug
herausnehmen. Dafür habe ich an der hinteren Seite eine keilförmig
zugeschnittene Dachlatte angeschraubt, die hinter eine Dachlatte geklemmt wird,
die am Gestell festgeschraubt ist. Damit die Platte nicht hochgedrückt werden
kann, ist wieder ein drehbares Stück Dachlatte zum Einsatz gekommen.
Nachtrag:
Falls irgendein Leser auf die Idee kommt, etwas hiervon nachzubauen,
möchte ich noch etwas ergänzen.
- Die Hühner sitzen teilweise auf dem „Dach“ des Nestes und
kacken das Dach und Nest voll. Es sollte so umkonstruiert werden, dass die
Hühner keinen Halt finden
- Die vier Hühner brauchen zusammen gerade mal 40 Zentimeter
Sitzstange. Die hocken nachts quasi aufeinander und sehen es auch gar nicht
ein, dass sie nebeneinander auf der Stange sitzen sollen. Meistens sammeln sie
sich am Ende der Stange und verteilen sich vor allem auf der seitlichen
Halterung der Stangen. Das Clevere daran ist, dass die Hühner so vorbei am
Kotbrett kacken und ich den Mist doch wieder vom Boden abkratze…
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