Eine der Aufgaben für dieses Jahr sieht vor, dass wir Hühner
anschaffen wollen. Gleichzeitig brauche ich auch noch Platz in Form von
Gemüsebeeten, um die ganzen Pflanzen, die auf den Fensterbänken wachsen,
unterzubringen.
Da ist die Idee geboren, inspiriert durch einige
interessante Seiten im Netz, einen mobilen Hühnerstall / -gehege für den Sommer
zu bauen, damit die Hühner gezielt die Stellen durchpflügen, die als Gemüsebeet
sowieso gedüngt und pflanzenfrei sein sollen. Danach kann das Gehege umgesetzt
werden und das nächste Beet ist dran. Wir haben so im Sommer schon Eier,
weniger Arbeit mit den Beeten und auch noch Zeit den richtigen Stall mit großem
Gehege fertig zu bekommen.
Zur Zeit planen wir zunächst vier Hühner aufzunehmen und
dafür habe ich auch das Gehege ausgelegt.
Ich habe die Konstruktion aus verschiedenen Beiträgen im
Internet abgeleitet. Da ich bisher aber keine konkrete Bauanleitung gefunden
habe, beschreibe ich jetzt ausführlich was man an Material und Werkzeug
benötigt und in welcher Reihenfolge ich alles zusammengebaut habe. Wer also
kein solches Gehege bauen möchte, kann eigentlich bis zum Ende des Beitrages
springen und das Ergebnis bewundern.
Material:
3 Stück Schalbretter 3000 x 100 x 18 (7,80 Euro)10 Stück einfache Dachlatten 3000 x 24 x 48 (9,30 Euro)
11 Stück Profilholzbretter 3000 x 96 x 12,5 (ca. 3 m2) (19,56 Euro)
7 Installationsrohre aus Kunststoff für Elektrokabel auch 3 Meter lang (5,60 Euro)
4 große Metallwinkel (7,96 Euro)
2 Türscharniere (5,90 Euro)
2 kleine Klappscharniere für den Deckel (3,90 Euro)
1 Verschluss für den Deckel (2,67+1,62 Euro)
600 Gramm Drahtstifte (Nägel 2,2mm x 45mm für 0,81 Euro)
400 Gramm Drahtstifte (Nägel, 1,8mm x 30mm)
Im letzten Monat gab es beim Aldi Maschendrahtzaun. Ich habe
drei Rollen a 10 Meter (Breite 50cm) für
zusammen 21 Euro gekauft.
Zusätzlich brauche ich noch aus meinem Bestand einige Dinge:
48 Schrauben 4x30mm22 Schrauben 4x40mm
14 Schrauben 5x80mm
12 Schrauben 3x20mm
OSB-Platte
6 Winkel 30mm x 30mm
ca. 100 Kabelbinder
Insgesamt kostet das Hühnergehege also um die 100 Euro.
Wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass ich quasi alles dafür gekauft
habe. Sicherlich kann man das noch billiger schaffen, wenn man verschiedene
Materialien aus den Schuppenbestände mischt.
Benötigtes Werkzeug:
Säge zum Zuschneiden der Latten und Bretter (am besten eine
elektrische Gährungssäge), Säge zum Zuschneiden der OSB-Platte ( Stichsäge bzw.
Handkreissäge), Hammer, Akkuschrauber, 5mm Holzbohrer, Tacker, Zollstock,
Bleistift, Winkel
Hier nun die Bauanleitung:
Zuerst geht es an die Säge:
Dachlatte:3 x 0,90 Meter
2 x 0,98 Meter
2 x 0,385 Meter
3 x 3,00 Meter
1 x 0,82 Meter
2 x 0,30 Meter
1 x 0,75 Meter
6 x 1,15 Meter
Profilholz-Bretter
24 x
0,25 Meter8 x 0,35 Meter
6 x 0,415 Meter, 2 davon schräg gesägt (3cm)
9 x 1,50 Meter
Schalholzbretter:
2 x
1,50 Meter2 x 3,00 Meter
OSB-Platte
44cm x 85
cm 40cm x 80cm
Um günstiger zu arbeiten, habe ich alles was nichts halten
muss genagelt und nur die stabileren Verbindungen geschraubt.
Angefangen habe ich mit der Vorderseite. Vier Dachlatten a
110 cm wurden parallel auf den Boden gelegt. Abstand von links nach rechts
genau 150 cm und Abstand der äußeren Dachlatten 25 Zentimeter. Dann wurde ganz
oben ein Profilbrett von 150 cm genagelt und die Seitenteile mit den 25
Zentimetern-Brettern zugenagelt. Alles wird danach umgedreht und ein
Schalholzbrett von 150 cm wird unten als Fußleiste angeschraubt. (8 Schrauben
4x40mm)
Dann kommt die Tür:
Vier Dachlatten bilden den Rahmen (Oben und Unten jeweils 98 cm, Seitenteile 90
cm). In den Ecken werden die vier Latten (37cm)
mit jeweils 45° Schräge als Verstärkung eingesetzt. In die Mitte muss noch eine
Dachlatte (90 cm) von Oben nach Unten als
Halterung für den Maschendrahtzaun eingesetzt werden. Zum Zusammenschrauben
habe ich mit einem Holzbohrer 5mm die äußeren Latten vorgebohrt und dann mit
Schrauben verschraubt (14 Schrauben 5x80mm).
Zwei Streifen von dem Maschendrahtzaun werden auf den Rahmen
getackert. Danach wird Tür und Vorderseite mit den beiden großen
Scharnieren verbunden.
Jetzt zum Nestkasten:
Auf das Bodenbrett (OSB 80cm x 40cm)
wird eine Dachlatte (82cm) auf der Längsseite
angenagelt. Die Seitenwände werden aus je 4 Brettern (35cm)
und einer Dachlatte (38,5cm) wie auf dem Bild zu
sehen ist zusammengenagelt. Das obere Brett muss der Länge nach gesägt werden,
damit das Gefälle für den Deckel berücksichtigt ist.
Die Rückwand der Nestkastens besteht ebenfalls aus 4
Brettern (80cm). Ein Brett muss wegen des Gefälles des Deckels um 3cm der Länge nach gekürzt werden. Zur Verbindung
werden zwei Dachlatten (30cm) benötigt.
Dann werden die vier Teile wie auf dem nächsten Bild mit
einer weiteren Dachlatten (75,5cm) zwischen Rückwand und Boden miteinander
verbunden.
Nun die Rückwand des Geheges:
2 Dachlatten a 150cm werden parallel auf den Boden gelegt
und von oben nach unten werden zuerst 2 Bretter a 150cm, dann 3 Bretter a 35cm
auf jeder Seite und dann wieder 7 Bretter a 150cm. Das Ganze wird dann wieder
umgedreht und die Fußleiste aus dem stabileren Schalholzbrett wird angeschraubt
(4 Schrauben 4x40mm).
Auf dem Foto habe ich eine Reihe kurze Bretter zu viel
aufgenagelt, wie sich aber erst am Ende herausgestellt hat. Man sieht
jedenfalls bereits das Loch, in das gleich der Nestkasten eingesetzt wird:
Der vorbereitete Nestkasten wird Außen (die Fußleiste am unteren Teil der Rückwand sitzt
innen) angeschraubt. 10 Schrauben 4x40 von der Innenseite eindrehen.
Der Deckel für den Nestasten kann nun mit den zwei kleinen
Scharnieren und 12 Schrauben 3x20mm angeschraubt werden.Nun können alle Komponenten miteinander verbunden werden und das Gehege ist fast fertig. Für die Verbindung der Fußleisten verschraube ich die vier großen Winkel in den Ecken (24 Schrauben a 4x30mm). Damit mehr Stabilität und Form in das Ganze kommt werden drei Dachlatte a 300cm mit den 6 kleinen Winkeln eingeschraubt. Dafür brauche ich weitere 24 Schrauben 4x30mm. Dann sieht das ganze so aus:
Jetzt kommt der Maschendrahtzaun dran. Es werden 6 Streifen von 3 Metern benötigt. (wenn ihr auch eine Rolle von 50cm Breite habt, ansonsten weniger). Die Streifen werden nun verbunden und gleichzeitig an den Kabelrohren befestigt. Zuerst habe ich versucht das Rohr durch die Maschen zu weben. Das hat mir aber nicht gefallen, das alles etwas zusammengezogen und„verschrumpelt“ aussah. Besser gefällt mir die Befestigung mit den Kabelbindern. Funktioniert hat es aber auch mit dem Hindurchweben. An den Seiten und am Boden wird der Maschendraht mit dem Tacker einfach festgetackert.
Die Kabelrohre werden dann mit Kabelbindern an die Dachlatten gebunden, so dass auch die Form des Geheges korrigiert werden kann.
Eigentlich war das schon alles. Die Tür bekommt noch einen
Riegel und der Nestdeckel einen Verschluss und alles ist fertig. Diese
Gehegeversion ist nur quasi-mobil. Man kann sie nämlich zu zweit ganz bequem
wegtragen. Wenn man sich die Mühe machen möchte lassen sich noch Räder
anschrauben. Auch hierzu findet ihr im Netz interessante Beispiele mit
Konstruktionshinweisen. Ich halte das für meinen Bedarf für übertrieben und
belasse es bei der Quasi-Mobilität.
Nun können die Hühner kommen!