Obwohl heute Freitag ist, muss ich nicht zur Arbeit. Ich
habe mir einen Tag Urlaub nehmen können, um auch mich von dem vielen Stress zu
erholen J.
Das hätte allerdings nur geklappt, wenn ich Nadine nichts davon erzählt hätte.
Da Nadine das aber wusste und der Zufall ein wenig mitgeholfen hat, habe ich um
8:30 Uhr den ersten Termin. Es hat sich der dritte Anbieter von
Photovoltaikanlagen bei uns gemeldet. Er möchte uns ein Angebot unterbreiten
und hat daher unser Scheunendach besichtigt. Irgendwie hat er das gleiche
erzählt, wie seine beiden Vorgänger und hat sich nach einer Stunde
Gesprächsdauer verabschiedet – zuversichtlich uns bald ein gutes Angebot zu
unterbreiten. Seine Zuversicht konnten wir ehrlich gesagt nicht teilen. Nachdem
ich bereits am 20. Juni die Anfrage
gestartet hatte und nachdem ich zwei Anbieter bei uns hatte nicht ein einziges
Wort mehr von denen gehört habe, seit deren Besuch, habe ich kein großes
Vertrauen mehr in diese Branche…
Direkt im Anschluss an diesen Termin ist der
Bezirksschornsteinfeger zum Kehren der Schornsteinfeger und zur Durchführung
der Feuerstättenschau erschienen.
Ich war gerüstet. Ich hatte mir genau überlegt mit welchen
Argumenten ich die unbegründeten Vorwürfe des unsympathischen Paragraphenreiters
abschmettern wollte. Ich habe im Internet recherchiert und mich mit
Bestandsschutzregelungen für alte Häuser beschäftig. Ich kenne die
Übergangsregelungen der Bundesimmisionsschutzverordnung. Ich habe anhand von
Negativbeispielen aus dem Internet alle verdächtigen oder auffälligen Dinge
aufgeräumt. Der Bezirksschornsteinfeger wurde also erwartet!
Und dann das! Der Mann war nett, sympathisch und
hilfsbereit. Er erklärte mir alles über die Bestandsschutzregelungen, in die er
auch direkt unser Haus einordnete. Er führte geduldig die Regelungen
Bundesimmisionsschutzordnung aus und besichtigte mit mir vom Kachelofen bis zum
Schornstein das ganze Haus. Es gab überhaupt nichts zu diskutieren! Aber leider
gab es trotzdem schlechte Nachrichten. Um es kurz zu machen: Wir können und
dürfen den Ofen nicht mehr verwenden, bis einige teure und aufwendige
Reparaturen erfolgt sind. Die Begründung für diese Entscheidung ist aber auch
naheliegend und einleuchtend. Wir werden uns auch freiwillig dran halten.
Schlimmster Punkt ist sicherlich der große Riss im Schornstein. Im oberen
Bereich direkt unter dem Dachfirst kann man quasi durch den Schornstein
durchschauen. Das ist zwar im Normalbetrieb nicht tragisch, da das ganze soweit
oben ist und der Zug trotzdem aufgebaut wird. Sollte es jedoch einmal zu einem
Schornsteinbrand kommen, dann wird unser Dachstuhl mit Sicherheit auch in
Flammen stehen. Ich finde das ist ein guter Grund auf den Schornsteinfeger zu
hören. Außerdem ist der Kamin krumm und im oberen Bereich viel zu groß für nur einen
Ofen. Wir werden also eine Sanierung mit Edelstahlrohr durchführen müssen. Das
erschlägt dann auch gleich die mangelhafte Isolierung des Schornsteins zum
Deckengebälk. Als dritten Mangelpunkt behebt das Edelstahlrohr auch die noch
existierende Räucherkammer. Diese soll nämlich in Richtung Schornstein
zugemauert werden. Und zu guter Letzt
läuft die gültige Übergangsregelung für unseren Ofen nur noch bis 2015. Das wird
also ein teures Vergnügen. Wenn man sich vor dem Kauf des Hauses so tief in die
Details begeben hätte, dann wäre sicherlich noch eine Verhandlungsrunde über
den Kaufpreis nötig gewesen. Das Thema ist allerdings durch und wir werden
diesen Winter nicht mit Holz heizen…
Danach konnte ich dann zumindest noch ein bisschen meinen Urlaubtag
genießen und habe ein gemütliches zweites Frühstück mit einen Eltern drangehängt.
Gemeinsam mit einem Vater habe ich danach die Bruchsteinmauer um das Beet
fertig stellen können. Es war ziemlich anstrengend und schweißtreibendend, aber
am Ende des Tages war auch das endlich geschafft.
tja...das hätte ich zu gern gesehen
AntwortenLöschenZitat "der Bezirksschornsteinfeger zum Kehren der Schornsteinfeger "
war bestimmt ein urkomischer Anblick *lol
die Einfassung sieht dafür um so besser aus und ist garnicht "lachhaft"
DD P.